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Bistum Regensburg
Aufruf für Transparenz!
Zum 1. Januar 2021 wurde auf Beschluss der deutschen Bischöfe das erweiterte Verfahren zu Leistungen in Anerkennung des Leids, das Betroffenen sexuellen Missbrauchs zugefügt wurde, im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz eingerichtet. Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) nimmt die Anträge der Betroffenen über die Ansprechperson der Diözese oder der Ordensgemeinschaft entgegen, legt eine Leistungshöhe fest und weist die Auszahlung an Betroffene an. (Quelle:UKA)
Da das Verfahren der katholischen Kirche über die UKA und die Höhe der Anerkennungsleistungen für die Betroffenen sehr intransparent sind und sich dies von Seiten der katholischen Kirche wohl auch nicht ändern wird, kann nur von Seiten der Betroffenen eine bessere Transparenz geschaffen werden. Dies wiederum kann nach unserer Einschätzung nur durch die Offenlegung der Zahlungen erreicht werden.
Dazu dient ein Formular, in dem jede/r Betroffene/r anonym angeben kann, welche Anerkennungsleistungen er oder sie für die erlittene sexualisierte Gewalt von der katholischen Kirche erhalten hat.
Das Schweigen über die Anerkennungsleistungen kommt letztendlich der Kirche zugute, wie letztendlich auch das lange Schweigen der Betroffenen über die Gewalttaten den TäterInnen bzw. der Kirche zugutekam.
Nur zusammen sind wir stark. Daher hoffen wir auf eine rege Beteiligung.
Wir, das ist ein loser Zusammenschluss einzelner engagierter Betroffener. Die gesammelten Daten können neben der Schaffung von Transparenz gegebenenfalls einer wissenschaftlichen Aufarbeitung dienen. Sie werden vertraulich behandelt.
Zu dem Formular gelangen Sie über diesen Link:
https://www.veh-ev.eu/formular/
Bitte helft uns den Aufruf und die Aktion weiterzuverbreiten, damit er so viele Betroffene wie nur möglich erreicht!
Podcast mit Therapeut Hansjörg Albrecht über Missbrauch in Institutionen
Im Interview sprechen wir mit Hansjörg Albrecht. Er ist systemischer Familientherapeut mit eigener Praxis und Berater von Institutionen. Ziel des Gespräches war es, Missbrauch im Kontext von Organisationen genauer zu beleuchten. Die erschreckend hohe Anzahl der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die zögerliche Aufklärung oder der fehlende Wille zu Veränderungen zeigen, dass es sich lohnt genauer hinzusehen, inwiefern Institutionen Einfluss haben.
Mit seinem systemischen Blick und seiner Erfahrung in der sozialpädagogischen Arbeit mit Institutionen wagen wir uns an folgende Fragen:
- Was unterscheidet die systemische Perspektive von der klassischen Individualsicht im Missbrauchsfall?
- Welche Dynamiken und Strukturen fördern Missbrauch?
- Wie können diese Strukturen aufbrochen werden?
- Wie beurteilt er das Vorgehen am Beispiel der Missbräuche in der katholischen Kirche
- Womit können wir Weichen stellen um Aufklärung zu fördern?
- Welche Rolle spielen Organisation, Positionen und der Einzelne?
- Wie sieht ein gutes Krisenmanagement im Missbrauchsfall aus?
- Gibt es strukturelle Komponenten die Missbrauch verhindern?
- uvm.
Unseren Podcasts findet ihr auf der bfg Homepage auf iTunes und Spotify.
Oder einfach hier hören:
Lesetipp: „Was ist Aufarbeitung in Institutionen?“
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hat Empfehlungen zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Institutionen vorgelegt und diese im Rahmen einer Tagung in der Akademie der Künste in Berlin vorgestellt.
„Wir adressieren mit den Empfehlungen alle Institutionen, ob nun Sport, Schule, Musikvereine, freizeitpädagogische Vereine und auch die Kirchen.“
Sabine Andresen auf der Tagung in Berlin
Christian Pfeiffer zu Religiosität und Gewalt
Der anerkannte Kriminologe Christian Pfeiffer erklärt im Interview mit dem Deutschlandfunk, warum religiöse Eltern gewaltbereiter sind und häufiger Gewalt anwenden.
Hintergrundinfo: Christian Pfeiffer wurde ursprünglich von der deutschen Bischofkonferenz beauftragt die Studie über die Missbrauchsvorfälle in der katholischen Kirche zu leiten, welche 2018 für solches Aufsehen sorgte. Nachdem der Kriminologe den Auftrag ablehnte, mit der Begründung unter diesen Bedingungen nicht wissenschaftlich arbeiten zu können, wurde er massiv von der Kirche unter Druck gesetzt. Mehr dazu hier.
Lesenswert: Hier gehts zum Artikel
„Je gläubiger die Eltern sind, desto mehr schlagen sie zu“
Kriminologe Christian Pfeiffer im Interview mit dem Deutschlandfunk
Podcast mit Kriminalpsychologin Lydia Benecke zum Thema Täterpsychologie bei Kindesmissbrauch +++
Wir haben mit der Kriminalpsychologin Lydia Benecke ein Interview zum Thema Täterpsychologie bei Kindesmissbrauch geführt.
In über einer Stunde Gespräch schildert uns Lydia Benecke ausführlich und beeindruckend die Perspektive von Tätern. Dabei werden Themen behandelt wie
- Was versteht man unter Pädophilie?
- Was ist sexuelle Gewalt?
- Sind alle Täter pädophil?
- Entwickeln Täter romantische Gefühle zu ihren Opfern?
- Warum tun sich Opfer so schwer Anzeige zu erstatten?
- Wie ist das Unrechtsbewusstsein von Tätern?
- Stimmt das Klischee des stereotypen Täter?
- Wie gehen wir in unserer Gesellschaft mit dem Thema Generalverdacht um?
- Wie häufig sind pädophile Netzwerke?
- Hat die Erziehung Einfluss auf die Kriminalität?
Unseren Podcasts findet ihr auf der bfg Homepage auf iTunes und Spotify.
Oder einfach hier hören:
„Ich sagte dem Bischof: Wir lassen uns nicht kaufen“
Erneut wurden schwere Vorwürfe gegen die Kirche im Missbrauchsskandal erhoben. Der Kriminologe Christian Pfeiffer, der die erste Untersuchung zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche leitete, spricht nun öffentlich. Er erzählt wieso die Untersuchung gescheitert ist, wieso die Kirche versucht zu zensieren und kontrollieren und warum er das Schuldbewusstsein der Bischöfe nicht ernst nehmen kann.
„Wenn du dich weigerst, bist du ein Feind der katholischen Kirche und das wünsche ich niemanden!“
Bischof Ackermann zu Christian Pfeiffer
So hat die katholische Kirche nach den ersten erschreckenden Erkenntnissen über das Ausmaß des Missbrauchs den Kriminologen Pfeiffer mehrmals unter Druck gesetzt, die Ergebnisse zu zensieren und zu kontrollieren. Der Generalvikar Michael Fuchs vom Bistum Regensburg versuchte von Anfang an, Kontrolle über die Forschung auszuüben und kehrte nach erfolglosen Versuchen dem Untersuchungsgremium den Rücken. Pfeiffer schrieb einen Brief an Bischof Hans Langendörfer und betonte, dass die Zensurwünsche der Kirche schaden würden und ihn dieses Vorgehen an die DDR erinnere. Eine Antwort blieb aus.
Besonders als Pfeiffer ansprach, dass er einen Zusammenhang zwischen dem Zölibat und dem Missbrauchstaten herstellen könnte wurde er massiv genötigt und bedroht. Sogar der Staatssekretär Josef Lange (CDU) aus dem Wissenschaftsministerium Niedersachsen betonte bei Verhandlungen er sei „hier als Freund der Kirche und nicht in seiner Funktion“ und versuchte die Untersuchungen an die Bedürfnisse der Kirche anzupassen.
Nachdem Professor Christian Pfeiffer sich nicht einschüchtern ließ, beendete die Kirche die Zusammenarbeit. Die katholische Kirche forderte prompt von dem Kriminologen, dass er einen Vertrag unterzeichnen solle, dass er über die Zensur- und Kontrollversuche schweigen würde. Sollte er nicht unterzeichnen, sei er „ein Feind der katholischen Kirche und das wünsche er niemanden“. Zudem kündigten die Würdenträger an, seinen Ruf in der Öffentlichkeit massiv zu attackieren. Als auch dies verweigert wurde, beantragte die Kirche eine einstweilige Verfügung mit einer Strafe von 250.000€, wenn Pfeiffer über die Vorfälle sprechen würde. Der Kriminologe antwortete, indem er 119 Landgerichten eine Schutzschrift mit konkreten Belegen für die Zensur- und Kontrollversuche schickte und gewann vor Gericht.
Besonders perfide dabei ist, dass einerseits der Missbrauchsbeauftragte Stephan Ackermann massiv versuchte, zu vertuschen und Kontrolle auszuüben und andererseits sogar der Vorsitzende der Bischofskonferenz Kardinal Marx in die Kontroll- und Zensurwünsche involviert war. Das passt so gar nicht zu dem Bild eines Missbrauchsbeauftragten und eines Bischofs, der in der Öffentlichkeit mehr Transparenz fordert und sich angeblich für die Missbrauchstaten „schämt“.
Christian Pfeiffer bestätigte im Zeit Interview nochmals wie groß das Ausmaß der Manipulationen in der Studie war. In den Diözesen wurde teilweise gewitzelt: „Jetzt wird geschreddert, weil die Wissenschaftler kommen!“. Es wurde laut Pfeiffer durch die Manipulation und Aktenvernichtung jegliche Grundlage einer umfangreichen Opfer- und Täteruntersuchung zerstört. (Quelle)
Wir halten an unseren Forderungen fest. Bitte helft uns weiterhin, den Druck zu erhöhen und teilt die Kampagne mit Euren Freunden auf Facebook, Whatsapp usw.
Nein, Frau Dr. Beatrice von Weizsäcker! Es geht um Kinderschutz, nicht um die Reinheit der Kirche!
Im Ethik-Blog der Wilhelm-Löhe-Hochschule Fürth hat sich Frau Dr. Beatrice von Weizsäcker am ersten Tag des „Missbrauchsgipfels“ im Vatikan zu Wort gemeldet. Als Journalistin, Person des öffentlichen Lebens und Vizepräsidentin des Evangelischen Kirchentages hat sie gesellschaftlichen Einfluss und vertritt öffentlich kirchliche Positionen, darum war uns vom Bund für Geistesfreiheit wichtig ihrem Blogbeitrag „Kontaminierte Kirche? Sexueller Missbrauch: Der Zorn ist berechtigt, aber manche Kritik selbstgerecht“ (Link zum Originalartikel) deutlich zu widersprechen.
Der Kern der Argumentation von B. von Weizsäcker war:
… (Auslassungen)
Es brennt nur so! … die Leidenschaft. Gegen „die Kirche“.
Sonderseiten, Berichte, Kommentare überall.
… (Auslassungen)
Wämm! Wämm! Wämm!
ES IST DOCH KLAR, DASS SEXUELLER MISSBRAUCH ABSCHEULICH IST, AUFGEDECKT UND BESTRAFT WERDEN MUSS.
UND ES IST EBENSO VERSTÄNDLICH, WENN BETROFFENE SICH LAUTSTARK, JA ZORNIG ZU WORT MELDEN UND RECHENSCHAFT FORDERN.
Denn ganz offenkundig liegt da Vieles im Argen.
Aber die Art, wie Nicht-Betroffene und Nicht-Kirchenleute über die katholische Kirche herziehen, ist so einfach. So selbstgerecht. So selbstgefällig.
… (Auslassungen)
Das Evangelium kennt keine Selbstgerechtigkeit. Keine Selbstgefälligkeit. Und auch kein Selbstgefallen.
Hansjörg Albrecht antwortete darauf am 22. Februar 2019 in Abstimmung mit dem bfg:
Sehr geehrte Frau von Weizsäcker,
angenommen es wäre so klar, wie Sie das schreiben „DASS SEXUELLER MISSBRAUCH ABSCHEULICH IST, AUFGEDECKT UND BESTRAFT WERDEN MUSS.“
Warum, so frage ich (nicht nur) Sie, werden weder Aufdeckung noch Bestrafung von Seiten der Kirche konsequent betrieben?
Sie kennen doch sicher die Posse um die auf gesellschaftlichen Druck eingesetzte Forschergruppe ohne echte Forschungsbefugnis, die zurückgehaltenen Akten, die Verzögerungen bis Taten verjährt sind, die hilflose Wut und Empörung wie sie immer wieder aus Opfervereinigungen wie dem Verein ehemaliger Heimkinder VEH (https://veh-ev.eu/ ) formuliert werden. Oder nicht, soll ich Ihnen einige alternative Informationsquellen nennen?
Noch dazu stehen die kirchlichen Strukturen mit ihrer systematisch immer wieder kehrende Dynamik von Machtmissbrauch und sexueller Gewalt nicht erst jetzt in der Kritik, sondern seit Jahrhunderten. (Verbrechen, die von Kirchenleuten und in Kirchengebäuden – also von „der Kirche“ – begangen wurden, stehen seit langer Zeit scharf in der Kritik. Akribisch erforscht z.B. in „Die Kriminalgeschichte des Christentums“ von Karlheinz Deschner)Weiter schreiben Sie großbuchstabig „UND ES IST EBENSO VERSTÄNDLICH, WENN BETROFFENE SICH LAUTSTARK, JA ZORNIG ZU WORT MELDEN UND RECHENSCHAFT FORDERN.“
Nur: Was helfen all die Forderungen, wenn sie als übertrieben abgewertet, überhört, übertönt und ständig abgewiegelt werden? Ist Ihnen bewusst wie verhöhnt sich die Opfer bisher vorkamen? Hatten Sie schon einmal Kontakt mit traumatisierten Menschen, die gar keine Möglichkeit mehr haben sich im Zorn zu artikulieren? Die dissoziieren, depressiv sind, an Schlaflosigkeit und chronischer Unruhe leiden, zu Drogen greifen und erschreckend häufig Suizid als einzigen Ausweg sehen um die Folgen des Kindesmissbrauchs nicht länger aushalten zu müssen?
Für meinen Geschmack tun Sie das zu leicht ab, mit der euphemistischen Formulierung „ganz offenkundig liegt da Vieles im Argen“. Die angeführten Pressezitate beschreiben die Schrecken viel angemessener, um nachzuvollziehen welche Emotionen in der Debatte mitschwingen.Und natürlich ist es „einfach“ Kritik zu üben, wenn Kinder gequält und missbraucht werden. Wer würde sich nicht angesprochen fühlen von so viel Leid, Angst und Schmerz, das den Kindern angetan wurde? Wie sollte bei den Geschichten, die nun die Öffentlichkeit erreichen, Abscheu und Wut außen vor bleiben können? Wozu soll gut sein das als „wämmernde“ Schläge gegen Sie oder ihre Kirche zu beschreiben?
Als Gedankenexperiment: Angenommen die Täter wären nicht Kleriker, sondern Mitglieder eines Pornoringes, der abgeschottet und zur Befriedigung pädophiler Neigungen systematisch Kinder missbraucht – würden sie für diese Täter auch in die Bresche springen und Kritik von Außenstehenden als selbstgerecht und selbstgefällig titulieren? Wohl kaum.
Ich finde Ihren Schutzreflex für die Institution Kirche an dieser Stelle falsch. Hier geht es im Kern um sexualisierte Gewaltkriminalität. Religion und Kirchenstrukturen bilden den Kontext, der sicherlich auch mit kritisiert wird und werden muss. Diese Kritik jedoch auf atheistische Aufmüpfigkeit zu reduzieren, würde vom Kern ablenken und das kriminelle Treiben letztlich schützen.Wollen Sie uns sagen, nur Betroffene oder Kirchenleute hätten das Recht, zu den jetzt publik werdenden Straftaten eine Meinung zu haben? Das wäre eine höchst problematische Auffassung die ganz dem Muster des institutionellen Missbrauchs folgt: Sogar schwerste Menschenrechtsverletzungen werden als interne Angelegenheit betrachtet, in die sich die Gesellschaft nicht einmischen soll. Genau das führte dazu, dass Opfer isoliert und mit den mächtigeren Tätern alleine gelassen werden und sich ein Milieu bildet, in dem die Taten immer monströser werden können.
Ähnlich wie in meiner Argumentation oben, will ich Ihre Wünsche an die Kirche, Ihren Umgang mit Zweifeln, die Feinheiten der konfessionellen Brüderlichkeit und die Auslegungen zum Evangelium nicht näher kommentieren. Ich sehe die Gefahr, dass sonst Fragen der Theologie und des persönlichen Glaubens mit dem aktuellen Problem vermischt werden. Jetzt geht es darum, herauszufinden wie im Umfeld von und in kirchlichen Institutionen Sexualverbrechen verfolgt, Opfer entschädigt und Kinder wirksam geschützt werden können. Das ist unser ungelöstes gesellschaftliches Problem, das wegen der starken Verfilzung von Kirche und Staat nicht ebenso entschieden und klar angegangen werden kann, wie bei anderen Sexualstraftaten.
Daran müssen wir arbeiten und zwar auch gegen den Willen von Kirchenfunktionären, denn es geht um Menschenrechte und Humanismus.
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Albrecht
Systemischer Familientherapeut
Bund für Geistesfreiheit Fürth
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Am 25.2.19 folgte noch ein Kommentar von B. von Weizsäcker als Antwort und eine weitere Entgegnung von Hansjörg Albrecht. Hier wurde zum Beispiel auch die Rolle der Staatsanwaltschaften und die unzureichende Trennung von Staat und Kirche angesprochen.
Den ganzen Verlauf der Diskussion finden sie hier:
(Link zum Originalartikel) oder (Link zum bfg-Fürth)
Benedikt XVI. Thesen zum sexuellen Missbrauch
Der ehemalige Papst Benedikt hat einen Aufsatz über den sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche geschrieben und darin den Schuldigen gefunden: die 68er Revolution und die Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche).
Anstatt sich wie versprochen in Schweigen und Beten zu üben, wettert der Ex-Papst nun über die Entfremdung der Gesellschaft zur Kirche. Benedikt XVI. ist sich sicher: Wenn die katholische Sexualmoral noch so verbreitet wäre wie vor der 68er Revolution, wären die Missbräuche innerhalb der Kirche nicht vorgekommen. Er geht sogar soweit, dass die Kirche gegenüber diesen Veränderungen „wehrlos“ war und nicht präventiv agieren konnte. Auch die sexuelle Aufklärung an Schulen im Unterricht identifiziert er als einen Grund, der zu den Missbrauchs-Skandalen geführt haben soll. Frei nach dem Motto „Immer sind die anderen Schuld!“.
Wir sind der Meinung, die Kirchenoberhäupter sollen endlich aufhören die Schuldigen für Ihre Verbrechen außerhalb der eigenen Reihen zu suchen. Stattdessen soll endlich damit angefangen werden, die innerkirchlichen Probleme anzugehen und dafür zu sorgen, dass weiterer Missbrauch verhindert wird.
Wir halten an unseren Forderungen fest. Bitte helft uns weiterhin den Druck zu erhöhen und teilt die Kampagne mit Euren Freunden auf Facebook, Whatsapp usw.
Unsere Forderungen für mehr Humanität
Als humanistische Organisation fordern wir die folgende Punkte umzusetzen, bzw. sich auch innerkirchlich für diese Forderungen zu positionieren:
„An Ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“
1. Johannes 2,1-6
- Jede Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung im kirchlichen Rahmen unverzüglich polizeilich anzuzeigen,
- die systematische Vertuschung des Missbrauchs zu beenden,
- die saubere wissenschaftliche Untersuchung durch ein externes Gremium mit Zugang zu allen Originalakten zu ermöglichen,
- eine Stiftung zugunsten der im kirchlichen Zusammenhang Geschädigten zu gründen,
- die kirchliche Sexualmoral und -pädagogik an die wissenschaftliche Anthropologie anzupassen,
- wegen Sexualdelikten vorbestrafte Geistliche nur noch dort zu beschäftigen, wo sie keinen unkontrollierten Zugang zu schutzbedürftigen Gruppen besitzen,
- eine Intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit potentiellen Ursachen von Missbrauch wie bspw. dem Zölibat.
Denn jede Zahl hat ein Gesicht…
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Bistum Regensburg I Petition für mehr Humanismus
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