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Bistum Regensburg

Kampagne

Gegenüberstellung von Aussagen des Bistums auf zahlengesichter.de und der Missbrauchsstudie.

Im September 2018 stellte die deutsche Bischofskonferenz eine umfassende Studie zu den kirchlichen Missbrauchsfällen vor.

Im gleichen Atemzug folgten unzählige Versprechen und Entschuldigungen seitens  führender kirchlicher Würdenträger. Kardinal Marx stellte fest, dass den Opfern nicht zugehört wurde und forderte, dass die Studie  nicht folgenlos bleiben dürfe. Passaus Bischof Stefan Oster räumte ein:Allzu häufig ging es um den Schutz der Institution Kirche oder um den Schutz des Priestertums. Viel zu wenig waren Betroffene im Blick. Viel zu häufig ging es um klerikale Macht, um Abhängigkeit, um Ausbeutung“.

Die Bischofskonferenz kündigte an, mit umfassenden Maßnahmen das innerkirchliche System der Vertuschung sofort zu stoppen. Von diesen anfänglichen Reuebekundungen und Versprechungen ist nicht viel übriggeblieben, bis dato sind keine Fortschritte zu verzeichnen. Schuldgefühle oder Einsicht sind der üblichen Ignoranz gewichen. Kirchenvertreter beschimpfen die Empörung über die Missbrauchsvorfälle mittlerweile sogar als „Heuchlerei“.


Allzu häufig ging es um den Schutz der Institution Kirche oder um den Schutz des Priestertums. Viel zu wenig waren Betroffene im Blick. Viel zu häufig ging es um klerikale Macht, um Abhängigkeit, um Ausbeutung“.

Stefan Oster, Bischof in Passau

Wir vom Bund für Geistesfreiheit Bayern setzen uns für eine aufgeklärte humanistische Gesellschaft ein, in der die Menschenrechte geachtet und verteidigt werden. Wir sind der Überzeugung, dass sich ausnahmslos jede Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft an die humanistischen Grund- und Menschenrechte halten muss.

Wir stellen fest, dass die katholische Kirche noch immer auf einer eigenen Rechtsgestaltung und Rechtsausübung beharrt, die mehr dem Machterhalt der Institution dient als den unveräußerlichen Grund- und Menschenrechten. Die kath. Kirche gewährt offenbar klerikalen Verbrechern mehr Schutz als den Opfern dieser Verbrechen.


„Ausnahmslos jede Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft muss sich an die humanistischen Grund- und Menschenrechte halten.“

Bund für Geistesfreiheit Bayern, Körperschaft des öffentlichen Rechts

Wir wissen, dass es immer noch viele Kinder und Jugendliche gibt, die in der Kirche nach Orientierung, Hoffnung, Gemeinschaft und spiritueller Entfaltung suchen. Wir wissen aber auch, dass die kath. Kirche mit dem lebenslänglichen Sex-Verbot für Priester vorwiegend sexuell unreife Männer anzieht, die ihre psychosozialen Defizite durch die priesterliche Machtstellung auszugleichen versuchen.
Der Zölibat kann zudem wie ein Schutzdach für pädophile Männer fungieren.

Damit die besondere Gefährdung der Kinder und Jugendlichen durch die verquere Sexualmoral der Kirche nicht in Vergessenheit gerät, hat der Bund für Geistesfreiheit die Kampagne zahlengesichter.info gestartet.

Genaue Informationen zur Missbrauchsstudie und dem Bistum Regensburg erfahren Sie in der Rubrik Hintergrund.

Jede Zahl hat ein Gesicht…

Kurzlinks : Kampagne I Missbrauchsgipfel I Missbrauchsstudie I
Kritik I Reaktionen I Bistum Regensburg


Missbrauchsgipfel

Vom Gipfeltreffen zum „Schutz von Minderjährigen in der Kirche“ im Februar 2019 erhoffte sich die Öffentlichkeit konkrete Maßnahmen und Schuldeingeständnisse seitens der Kirche. Doch bereits im Vorfeld beschimpfte Papst Franziskus die Medien und Kirchenkritiker, welche für Konsequenzen plädierten, als „Freunde und Verwandte des Teufels“.

Neben den bereits bekannten Missbrauchsvorfällen musste das Kirchenoberhaupt einräumen, dass auch Nonnen in der Kirche systematisch missbraucht wurden. Nachdem viele Opfer jahrelang um Aufmerksamkeit gekämpft hatten, konnte Papst Franziskus die Augen nicht mehr vor den Gräueltaten verschließen.

„Er hat keinen einzigen von uns zu sich gerufen oder um Verzeihung gebeten!“

Vorwurf eines Opfers gegenüber Papst Franziskus nach dem Missbrauchsgipfel

Die Enttäuschung der Opferverbände war groß, als bereits während des Gipfels von allen Klerikern lediglich Kardinal Reinhard Marx kurz für 20 Minuten die Opfer im nahelegendem Hotel besuchte. Auch während der Abschlusskundgebung wurden mit keinem Wort die Opfer um Verzeihung gebeten.

Auch außerhalb des Gipfels sorgten ranghohe Kirchenvertreter für Wirbel, indem Sie lautstark dafür eintraten kleikale Täter nicht so hart zu bestrafen und im Klerikeramt zu lassen. Diese moralische Sanftmut und moralische Flexibilität gilt offensichtlich nicht für „normale Leute“, die in kirchlichen Einrichtungen arbeiten und bereits bei Scheidung oderWiederheirat gnadenlos entlassen werden.

In der Abschlusskundgebung suchte der Papst die Schuld des Missbrauchs nicht in der Kirche, sondern benannte vielmehr den „Teufel“ als Schuldigen. Dabei betonte Papst Franziskus mehrfach in seiner Rede, wie viel Übel Kindern außerhalb der Kirche widerfahre und versuchte damit von der eigenen Verantwortung abzulenken. Damit unterstützt er die vielen Kleriker, die den Kindesmissbrauch nicht als „Missbrauch“ betrachten.

Als wäre dies noch nicht genug, wurde das Urteil gegen den Ex-Finanzchefs des Vatikans Kardinal Pell veröffentlicht. Dieser war schon im Dezember wegen mehrfachen Kindesmissbrauchs verurteilt worden, durfte aber in Freiheit bleiben und wurde erst letzte Woche bis zur Rechtskraft des Strafurteils in U-Haft genommen. Auch sein Posten als Finanzchef des Vatikan,  – dritthöchster Rang in der Hierarchie der kath. Kirche – wurde ihm erst Ende Februar entzogen.


„Er hat nicht die Verantwortung für seine Taten übernommen.“


Staatsanwalt Mark Gibson  gegenüber Kardinal Pell

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Unsere Forderungen für mehr Humanität

Als humanistische Organisation fordern wir auf die folgende Punkte umzusetzen, bzw. sich auch innerkirchlich für diese Forderungen zu positionieren:

„An Ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“


1. Johannes 2,1-6

  1. Jede Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung im kirchlichen Rahmen unverzüglich polizeilich anzuzeigen,
  2. die systematische Vertuschung des Missbrauchs zu beenden,
  3. die saubere wissenschaftliche Untersuchung durch ein externes Gremium mit Zugang zu allen Originalakten zu ermöglichen,
  4. eine Stiftung zugunsten der  im kirchlichen Zusammenhang Geschädigten zu gründen,
  5. die kirchliche Sexualmoral und -pädagogik an die wissenschaftliche Anthropologie anzupassen,
  6. wegen Sexualdelikten vorbestrafte Geistliche nur noch dort zu beschäftigen, wo sie keinen unkontrollierten Zugang zu schutzbedürftigen Gruppen besitzen,
  7. eine Intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit potentiellen Ursachen von Missbrauch wie bspw. dem Zölibat.

Denn jede Zahl hat ein Gesicht…


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